Schlechter Kaffeegeschmack

Was sind die Ursachen für schlechten Kaffeegeschmack?

Die Ursachen für einen schlechten Kaffeegeschmack sind vielfältig. Neben der Wasserqualität, der Pflege und Einstellung des Kaffeevollautomaten, gibt es weitere evtl. nicht so geläufige Gründe für einen faden oder wässrigen Kaffeegeschmack. Damit Sie zukünftig Ihren Kaffee wieder in vollen Zügen genießen können, haben wir eine kleine Liste mit möglichen Ursachen für einen schlechten Kaffeegeschmack erstellt.

Verschmutzte Geräteteile

Kalk, Kaffeeöle und Pulver­reste setzten sich gerne im Inneren von Kaffee­maschinen ab und beein­trächtigen die Funktions­weise. Der Brüh­vorgang funktioniert meist noch; das Ergebnis lässt in der Regel aber zu wünschen übrig. Setzt sich Kalk in den Leit­ungen ab, kann dies zu einer niedrigeren Brüh­temperatur führen. Das Ergebnis: Der Kaffee schmeckt sauer, da sich die Aromen nicht richtig entfalten konnten.

Ein Wasser­filter und regel­mäßiges Entkalken beugt Kalk­ablagerungen vor. Wurde der Wasser­tank der Kaffee­maschine nicht ordentlich durch­gespült, kann es zur Algen­bildung kommen. Diese können bei nicht Beachtung durchaus gesundheits­gefährdend sein. Das Wasser sollte täglich gewechselt und der Tank ausgewaschen werden. Eine direkte Sonnen­einstrahlung über einen längeren Zeitraum kann ebenfalls die Algen­bildung begünstigen.

Doch auch Kaffeeöle und –fette, die sich im Inneren (auch bei Espresso­kochern) absetzen, vermiesen uns den Kaffee­genuss. Zwar fördern Öle und Fette in kleinen Mengen den Genuss, doch werden sie nach einer gewissen Zeit ranzig. Und genauso schmeckt dann auch unser Kaffee: ranzig.

Falsche Bedienung

Jede Kaffee­sorte ist anders. Deshalb kann es sein, dass die Einstellungen, die perfekt für eine bestimmte Sorte waren, nun angepasst werden müssen. Gerade Kaffee­vollautomaten und Sieb­träger bieten viele Einstellungs­möglichkeiten, die Einfluss auf den Kaffee nehmen. Daher können kleine Änderungen durchaus eine Geschmacks­offenbarung sein.

Dennoch empfiehlt es sich nicht, gleich wie wild jede beliebige Einstellung zu ändern, sondern eher in kleinen Schritten die Ergebnisse zu überprüfen. Aber auch bei der Zubereitung in der Filter­kaffeemaschine, der French Press oder mit dem Espresso­kocher gilt es einige Punkte zu beachten. Auch wenn die Kaffee­zubereitung eigentlich simpel ist, kann man doch eine Menge falsch machen.

Falsche Einstellungen bei Kaffeevollautomaten und Siebträger


Mahlgrad:
Ist der Mahl­grad falsch gewählt, wird das Kaffee­mehl über- oder unter­extrahiert. Schmeckt der Kaffee bitter, haben sich zu viele Bitter­stoffe gelöst. Die Mahlung ist zu fein. Ist die Mahlung aller­dings zu grob, kann der Kaffee aroma- und beinahe geschmackslos sein.

Brüh­temperatur:
Verbrannter und bitter schmeckender Kaffee deutet auf eine zu hohe Brüh­temperatur hin. Ist diese jedoch zu gering, ist das Heiß­getränk sauer, da sich die Aromen nicht entfalten konnten.

Pulverdosierung:
Ein dünner und wässriger Kaffee kann auf eine Unter­dosierung des Pulvers zurück­geführt werden. Wurde zu viel Kaffee­pulver für einen Brüh­vorgang verwendet, schmeckt er in der Regel bitter und ist sehr stark.

Wasser­menge:
Fließt zu viel Wasser durch das Kaffee­pulver, kann es sein, dass sich zu viele Bitter­stoffe lösen. Möchten Sie einen extra großen Kaffee haben, ist es ratsamer, den Kaffee mit Hilfe von zwei Brüh­vorgängen zu beziehen.

Brüh­druck:
Ein zu niedriger Brüh­druck kann bei Espresso und Ristretto zu einem unaromatischen Ergebnis führen. Auch die Crema kann sich erst bei dem richtigen Brüh­druck bilden. Daher ist es wichtig, dass der Brüh­druck nicht unter 7 bar fällt.

Vorbrühen:
Bei einigen Automaten, die über die Vorbrüh­funktion verfügen, kann es sein, dass genau diese Funktion schuld ist, warum der Kaffee nicht schmeckt. Vielleicht ist die Funktion zu lang eingestellt, es kann aber auch sein, dass genau diese Kaffee­sorten das Vorbrühen nicht vertragen kann. Einfach mit verschiedenen Einstell­ungen probieren.

Falsche Einstellungen bei Filterkaffeemaschinen, French Press und Espressokannen


Pulver-/ Wasser­verhältnis:
Bei einer Filter­kaffeemaschine steht das Mengen­verhältnis von Kaffee­pulver und Wasser im Vorder­grund. Während die meisten Maschinen anzeigen, für wie viele Tassen das Wasser reicht, bleibt häufig die Frage, wie viel Kaffee­pulver benötigt wird. Allgemein kann man sagen, dass man etwa pro Tasse (125 ml) einen Kaffee­löffel (etwa 7 g) nimmt. Einige fügen noch einen extra Löffel am Schluss hinzu – für den Geschmack. Wieviel Kaffee­pulver letzt­endlich genommen wird, muss jeder selber entscheiden, denn am Ende ist immer der eigene Geschmack ausschlag­gebend.

Bei der Espresso­kanne ist die Dosierung sehr einfach, da immer die gleiche Menge Pulver – das Sieb muss immer komplett gefüllt sein – und die gleiche Wasser­menge – unterer Teil der Kanne bis kurz unter das Ventil mit Wasser füllen – verwendet werden. Eine kleinere Menge in der Espresso­kanne zu kochen ist nicht möglich, da sie sonst nicht richtig funktioniert.
Bei der French Press sollten etwa auf einer Wasser­menge von 1 Liter 60 Gramm Kaffee verwendet werden, was in etwa 8 – 9 Kaffee­löffel ergibt. Je nach Geschmack kann man natürlich das Verhältnis variieren und seinem Vorstellungen anpassen.


Bohnen:
Beim Kauf von ganzen Bohnen sollte darauf geachtet werden, die richtige Bohnen­sorte für die Zubereitungs­art zu verwenden. Wer lieber einen milden Kaffee mag, sollte in der Filter­kaffee­maschine keine Espresso­bohnen verwenden. Für die Espresso­kanne machen Espresso­bohnen durchaus Sinn, da wir ja einen Mokka ähnlichen, starken und aromatischen Kaffee herstellen möchten. Natürlich sind dies immer nur Empfehlungen. Erlaubt ist, was schmeckt.

Mahlgrad:
Wer Bohnen kauft und diese vor der Verwendung mahlt, sollte natürlich einen für die Zubereitungs­methode geeigneten Mahl­grad wählen. Ein zu grober Mahl­grad lässt Ihren Kaffee fad schmecken. Ist das Pulver hingegen zu fein wird Ihr Kaffee sehr stark und bitter.

Wasser­menge:
Fließt zu viel Wasser durch das Kaffee­pulver, kann es sein, dass sich zu viele Bitter­stoffe lösen. Möchten Sie einen extra großen Kaffee haben, ist es ratsamer, den Kaffee mit Hilfe von zwei Brüh­vorgängen zu beziehen.

Filter:
Ebenfalls wichtig ist, dass bei der Filter­kaffee­maschine nur geeignete Filter verwendet werden und diese die richtige Größe aufweisen. Falsche Filter­tüten nehmen großen Einfluss auf den Kaffee­durchfluss und somit die Extraktions­zeit.

Temperatur:
Bevor Sie das kochende Wasser in die French Press gießen, lassen Sie es eine Minute stehen. Dann hat es die passende Temperatur.

Ziehzeit:
Bei der Zubereitung mit der French Press beträgt die Zieh­zeit in etwa 4 Minuten. Dies hängt aber von Ihrem persön­lichen Geschmack ab. Variieren Sie die Zieh­zeit und probieren Sie. Erlaubt ist, was schmeckt. Beachten Sie aller­dings, dass der Kaffee auch nach Herunter­drücken des Stempels noch weiter extrahiert. Daher kann der Kaffee bei längerer Steh­zeit stärker sein, als zu Beginn.
Bei der Espresso­kanne ist es wichtig, die Kanne recht­zeitig vom Herd zu nehmen, sonst verbrennt der Kaffee. Läuft ein konstanter Strahl aus dem Steig­rohr, nehmen Sie die Kanne vom Herd. Nach einigen Versuchen, werden Sie ein Gefühl für den passenden Moment entwickeln.


Bedienung:
Bei der Espresso­kanne ist die richtige Hand­habung wichtig. Nach dem Befüllen müssen das Ober- und das Unter­teil richtig zusammen­gedreht werden. Es darf sich kein Pulver zwischen dem Gewinde befinden, da die Kanne sonst nicht dicht ist und dort Kaffee austreten kann.