
Beliebte Temperatur beim Kaffeetrinken
Gleich vorweg: Die richtige Trinktemperatur beim Kaffeetrinken ist in erster Linie natürlich eine rein subjektive Empfindung. Eine allgemeine Regelung für „Zu heiß“ oder „Zu kalt“ ist nur schwer möglich. Die optimale Brühtemperatur für Kaffee liegt zwischen 86°C und 96°C, Espresso benötigt sogar Brühtemperaturen von 92°C und 96°C. Nach dem Servieren ergibt sich dadurch für guten Kaffee eine Trinktemperatur zwischen 65°C und 70°C, bei Espresso ca. 67°C. Bei zu hohen Brühtemperaturen werden verstärkt Bitterstoffe aus dem Kaffee gelöst und lassen den Kaffee dann nahezu ungenießbar, stark und bitter werden. Ist das Kaffeewasser wiederum zu kalt, können wichtige Aromastoffe nicht ausreichend aus dem Kaffee extrahiert werden. Der Kaffee schmeckt dann schnell „lasch“ oder sogar sauer.
Welcher Temperatur-Typ beim Kaffeetrinken sind Sie?

1. Heiße Trinker
Ungeduldig greifen sie sofort zur Tasse noch bevor überhaupt der letzte Tropfen aus der Kaffeemaschine gefallen ist. Ein paar hektische Puster, dann wird der fast noch kochend heiße Kaffee heruntergespült. Autsch, schon ist die Zunge verbrannt! Die heißen Trinker sind ständig in Hektik und haben kaum Zeit, ihren Kaffee auf eine angenehmere Trinktemperatur herunter kühlen zu lassen.
Aber Achtung: Neben einer schmerzenden Zunge erhöht zu heiß getrunkener Kaffee das Risiko auf Speiseröhrenkrebs. Kaffee ist im Durchschnitt 75°C heiß, wenn er frisch aus der Maschine in unserem Lieblings-Café kommt. In Einzelfällen sind sogar Höchsttemperaturen von 80-90°C möglich. Wer seinen Kaffee also gerne schwarz trinkt, sollte die Tasse nach dem Servieren erst einmal ein paar Minuten lang stehen lassen, bis die Temperatur gefallen ist.

2. Die Abkühler
Gemütlich gießen sie sich ihren Kaffee ein und schütten reichlich kalte Milch nach. Die Abkühler kommen schneller in ihren Kaffeegenuss, ohne lange darauf warten zu müssen. Durch den Fettgehalt macht die Milch den Kaffee außerdem voller und cremiger im Geschmack. Übrigens: Gemäß dem Newton’schen Abkühlungsgesetz lässt die Zugabe von kalter Flüssigkeit heißen Kaffee langsamer abkühlen.
Heißes wird demnach bei einem größeren Temperaturunterschied zur Außenumgebung schneller kalt. Das bedeutet: Wer sich nicht die Zunge verbrennen möchte, sollte seine Milch erst nach einem kurzen Abkühlen zum Kaffee hinzugeben. Umgekehrt bedeutet das auch, dass Ihr Kaffee insgesamt länger warm bleibt, wenn Sie die Milch direkt nach dem Brühvorgang eingießen.

3. Kalte Genießer
Es gibt Kaffeetrinker, die auf eine Trinktemperatur unterhalb der optimalen 65°C und 70°C schwören. Gerade Getränke wie Cold Brew zeigen, dass kalter Kaffee nicht nur im Sommer voll im Trend liegt. Die schonende Zubereitung mit kaltem Wasser macht Cold Brew besonders säurearm und verträglich. Doch wie ist es mit gewöhnlichem Kaffee, der zu lange stehen gelassen wurde?
Hier scheiden sich die Geister. Einige finden es unbedenklich, den morgens vergessenen Kaffee noch am Nachmittag zu trinken. Anderen schaudert es alleine bei dem Gedanken daran. Generell gilt: Schwarzen Kaffee können Sie auch noch im abgekühltem Zustand trinken. Kaffee mit Milch hingegen sollte nicht länger als zwei Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen werden.
Unser Fazit: Wie heiß der Kaffee schlussendlich sein sollte, bleibt am Ende Geschmackssache. Trotzdem sollte Kaffee nicht zu heiß getrunken werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Experimentieren Sie doch mal mit einem Thermometer und finden Sie Ihre persönliche, optimale Trinktemperatur heraus!