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Kaffeeengpässe und steigende Preise?
Kaffeebranche warnt vor EU-Verordnung

Die deutsche Kaffeebranche warnt vor möglichen Engpässen und steigenden Preisen infolge einer neuen EU-Verordnung. Ab dem 30. Dezember 2024 tritt eine Regelung in Kraft, die sicherstellen soll, dass für importierte Produkte wie Kaffee kein Wald nach dem 31. Dezember 2020 gerodet wurde. Unternehmen müssen eine Sorgfaltserklärung abgeben und bei Verstößen hohe Strafen zahlen.

Kaffeeverband warnt vor Engpässen durch neue Verordnung

Laut dem Deutschen Kaffeeverband, der rund 360 Unternehmen vertritt, könnten nur etwa 20 Prozent der Kaffeefarmer weltweit die Anforderungen aktuell erfüllen. Dies führe zu Befürchtungen, dass die Kaffeeversorgung in Deutschland und Europa gefährdet sei und die Preise deutlich steigen könnten. Der Verband fordert daher eine Verschiebung der Anwendung der Verordnung, um den Farmern mehr Zeit zur Anpassung zu geben.


EU-Kommission: Keine Gefahr eines Kaffeemangels trotz neuer Verordnung

Die EU-Kommission sieht die Situation jedoch entspannter und rechnet mit nur begrenzten Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise. Auch der Europaabgeordnete Peter Liese (CDU) beruhigt, dass es keinen Kaffeemangel geben werde, zeigt aber Verständnis für die Sorgen der Industrie.

Herausforderung für Kaffeeindustrie bei Nachweis nachhaltiger Lieferketten

Die neue Regelung ist Teil der EU-Bemühungen, gegen die globale Entwaldung vorzugehen und nachhaltige Lieferketten zu fördern. Während die Branche den Grundgedanken des Gesetzes unterstützt, sieht sie in der kurzfristigen Umsetzung Schwierigkeiten, insbesondere beim Nachweis der Rückverfolgbarkeit von Kaffee bis zur Farm.

Nachhaltigkeitsziele im Kaffeeverkauf und Anpassungshilfen

Die EU argumentiert, dass die langfristigen Vorteile – wie der Zugang zum europäischen Markt und die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten – die Herausforderungen überwiegen. Kleinere Unternehmen hätten zudem mehr Zeit, sich an die Regelung anzupassen. Ob eine Verschiebung der Verordnung möglich ist, bleibt abzuwarten, während die Bundesregierung sich bereits in Brüssel für mögliche Lösungswege einsetzt.