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Preisschwankungen bei Kakao und Kaffee:
Rohstoffmärkte unter Druck

Am Rohstoffmarkt sind derzeit starke Preisschwankungen bei Kakao und Kaffee zu beobachten. Beide Märkte verzeichnen extreme Volatilität, die von Angebotsengpässen und witterungsbedingten Ernteausfällen bis hin zu spekulativen Investments an den Börsen beeinflusst wird.

Kakaopreis auf Rekordniveau

Im April 2023 erreichte der Kakaopreis an der New Yorker Börse ein Rekordhoch von über 11.000 US-Dollar pro Tonne. Der Hauptgrund für diesen Preisanstieg ist ein anhaltendes Angebotsdefizit, verursacht durch extreme Wetterbedingungen wie starke Regenfälle und Dürren in den Hauptanbauländern Elfenbeinküste und Ghana. Das Defizit hält bereits seit drei Jahren an, was den Druck auf den Markt weiter verstärkt.

Lebensmittelhersteller und Händler, die auf niedrigere Preise spekulierten, sahen sich nun mit unerwarteten Preissprüngen konfrontiert. Hedgefonds und andere Finanzinvestoren verstärkten durch ihre Marktbeteiligung den Preisanstieg zusätzlich.

Schwankungen und Unsicherheit

Trotz des Rekordhochs fiel der Kakaopreis nur wenige Tage später drastisch um bis zu 19 Prozent – der stärkste Preisverfall seit über 60 Jahren. Rohstoffexperte Javier Blas von Bloomberg kommentierte die Schwankungen als außergewöhnlich, da solche extremen Preisbewegungen nur selten vorkommen.


Kaffeepreise ebenfalls betroffen

Auch der Kaffeepreis ist von Volatilität betroffen. Im April stieg der Preis für Robusta-Kaffee auf den höchsten Stand seit 45 Jahren, bedingt durch Dürre in Vietnam, dem weltweit größten Anbaugebiet. Ähnlich wie beim Kakao treibt die Angebotsknappheit die Preise in die Höhe, obwohl die Nachfrage nach Kaffee stabil bleibt. Auch die Arabica Bohnen aus Brasilien verzeichnen Preissteigerungen.

Verzögerte Käufe und Marktauswirkungen

Die starken Preisschwankungen veranlassen viele Händler und Lebensmittelunternehmen, ihre Bestellungen zu verschieben oder abgesicherte Positionen aufzulösen, was die Liquidität an den Märkten für Kakao und Kaffee weiter reduziert. Diese Unsicherheit könnte die Preisschwankungen in den kommenden Monaten weiter verstärken.


Fazit: Volatile Märkte bleiben

Branchenexperten erwarten, dass die Volatilität auf den Kakao- und Kaffeemärkten anhalten wird. Geringe Liquidität macht die Preise besonders anfällig für Schwankungen, und selbst kleine Transaktionen können starke Preisbewegungen auslösen. Anleger und Unternehmen müssen sich daher auf weiterhin instabile Bedingungen einstellen.